Pädagogische Schwerpunkte

Hohe und ethische Werte erleben

Im Kindergartenalltag lernen die Kinder spielerisch die Lebensregeln des Jesus von Nazareth kennen und diese in ihrer unmittelbaren Umgebung zu praktizieren. Den anderen zuzuhören, ihn zu verstehen, Rücksichtnahme zu üben und anderen zu helfen, werden bei unterschiedlichen Situationen immer wieder erlebt und geübt. Die Kinder erfahren dadurch, dass sie ein Teil der Gemeinschaft sind, und dass sie viel Gutes für das Wohl aller bewirken können. Solche Erfahrungen geben den Kindern wahre innere Stärke, die sie zu freien und selbstverantwortliche Menschen heranwachsen lassen, die, auch im späteren Leben, für ihren Nächsten, aber auch für die Tiere und die Natur sind. Voraussetzung ist, dass wir Betreuer und Eltern Vorbilder sind.

Emotionale und soziale Beziehung aufbauen und Konflikte lösen

Durch gemeinsame Gespräche im Morgenkreis oder in der Abschlussrunde lernen die Kinder ihre Gefühle, Gedanken und Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen. Jede Freude, aber auch jede Schwierigkeit wird ernst genommen und dafür dem entsprechenden Rahmen eingeräumt. Das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden dadurch gestärkt.

Konflikte können im Zusammenleben vorkommen. Uns ist es jedoch wichtig, wie wir damit umgehen. Bei Unstimmigkeiten üben wir miteinander zu sprechen, uns gegenseitig zuzuhören, den eigenen Teil zu finden und es wieder gut zu machen. Das macht die Kinder innerlich frei und offen, Neues zu entdecken, auszuprobieren und dadurch weiter zu lernen.

Das Freispiel

Im Freispiel geht das Kind seinen aktuellen Interessen und Vorlieben nach. Diese deuten an, welche Fähigkeiten in ihm stecken, die er freudig im Spiel ausbauen kann. Auch erlebte Erfahrungen oder Situationen, die es gerade beschäftigen, können durch Rollenspiele nachgespielt und teilweise verarbeitet werden.

Daher hat das Freispiel einen wichtigen Stellenwert im Kindergartenalltag. Unsere hierbei schriftlichen Beobachtungen geben uns einen Einblick in die aktuelle Entwicklungsphase des Kindes und bieten eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Eltern.

Partizipation der Kinder

Die Kinder werden in Entscheidungsprozesse, die das gemeinsame Leben gestalten und regeln, kontinuierlich mit einbezogen. Sei es bei der Wahl und Vertiefung eines bestimmten Themas, das gerade ihr Interesse weckt, sei es bei der Gestaltung neuer Spielecken, oder bei der Planung von Projekten, werden die Ideen und Sichtweisen der Kinder gesammelt und in der Durchführung mit eingebaut.

Auch durch Aufgaben, wie z.B. die Tische für das Mittagessen zu decken, das Geschirr abzutrocknen, die Pflanzen zu gießen oder die Räume in Ordnung zu halten, nehmen die Kinder an dem Zusammenleben im Haus der Kinder aktiv teil. So lernen sie die Dinge selbständig zu machen und immer mehr Verantwortung zu tragen.

Kognitives Lernen

Durch verschiedene Aktivitäten, Projekte, Experimente, Erzählungen, Ausflüge, durch das Sehen, Hören, Tasten, Riechen und das selbst Ausprobieren, lernen die Kinder im Kindergarten ihre Umwelt zu begreifen, Zusammenhänge zu erfassen und sich damit auseinander zu setzen. Sie erwerben viel neues Wissen und entwickeln neue Interessen, womit sie sich mehr beschäftigen möchten. In diesem ganzheitlichen Lernen wird nicht nur der kognitive Entwicklungsbereich angeregt und gefördert, sondern vieles mehr, denn die Kinder beziehen im Lernprozess alle fünf Sinne und ihre Gefühlswelt mit ein.

Sprachentwicklung

Bei den regelmäßigen Erzählrunden im Stuhlkreis haben die Kinder täglich viele Möglichkeiten sich sprachlich auszudrücken. Dabei können wir eventuelle Sprachfehler erkennen, um das Kind gezielter fördern zu können.

Vorgelesene Geschichte, gelernte Gedichte und Lieder, so wie Lautübungen tragen dazu bei, den Sprachgebrauch zu fördern und den Wortschatz zu erweitern.

Bewegung

Viel Bewegung ist ein Grundbedürfnis jedes Kindes. Ausreichende Bewegung fördert die Entwicklung ihrer gesamten Motorik, sie schafft Freude und Ausgleich der Kräfte, und trägt zu wachsender Konzentration und Ausdauer bei. Der Garten rund um das Haus der Kinder und der angrenzende Spielplatz bieten den Kindern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten. Auch die wöchentliche Stunde in einer nahen liegenden Turnhalle und die regelmäßigen Spaziergänge in Wald, Wiesen und Feldern der Umgebung tragen dazu bei, diesem Grundbedürfnis der Kinder gerecht zu werden.

Die Natur und die Tiere nah erleben

Unser Hausmotto „Was du willst, dass die anderen dir tun sollen, das tue du ihnen zuerst“ gilt auch gegenüber den Tieren und der Natur. Deshalb bieten wir ihnen unsere Hilfe an: Wir stellen zum Beispiel Futter und Wasser für die Vögel im Garten bereit, wir gießen die Pflanzen und pflegen den Garten.

Bei Tierprojekten lernen die Kinder verschiedene Tierarten kennen, erfahren, was sie alles brauchen und helfen bei ihrer Versorgung mit.

Auch durch das Anlegen eines Gemüsebeetes oder einer Kräuterspiral und durch weitere Naturprojekte, erleben die Kinder den direkten Kontakt zur Natur in ihrem Kreislauf. Der Sinn für die Schönheit der Natur in allen Jahreszeiten wird geschult und die Wertschätzung und Dankbarkeit für ihre Gaben geweckt.

Der weitlaufende Garten mit seinen Bäumen, Büschen und den vielen „Verstecken“ sowie der nahe gelegene Wald, die Felder und Wiesen bieten den Kindern unzählige Möglichkeiten, die Natur mit allen Sinnen zu erleben und dort Spielideen zu entwickeln.

Musikalische Erziehung

Im Haus der Kinder wird täglich gesungen und musiziert, denn Musik schenkt Freude, Entspannung, Verbundenheit und somit trägt zum Wohlbefinden bei.

Gesang schult das Gehör, fördert die Konzentration und die Sprachentwicklung. Durch Tänze und das Einsetzen von Musikinstrumenten lernen die Kinder Rhythmus und Koordination.

Malen und Zeichnen

Beim Zeichnen und Malen drücken die Kinder ihr Befinden und ihre innere Welt aus: Freuden und Vorlieben werden auf das Papier übertragen, aber auch Sorgen oder Ängste, welche sie gerade beschäftigen. Daher hat das Freimalen im Haus der Kinder einen wichtigen Stellenwert; dabei erklären die Kinder ihr gemaltes Bild und wir schreiben das Erzählte auf. Das ermöglicht uns, in Zusammenarbeit mit den Eltern, die Kinder in ihrer Entwicklung gut zu begleiten und die Ursachen eventueller Schwierigkeiten besser zu verstehen, um ihnen dann gezielter helfen und sie in geeigneter Weise unterstützen zu können.

Durch Malen und Zeichnen kommen auch die Fantasie und die Freude an den eigenen Werken zum Ausdruck, und dabei wird die Feinmotorik geschult.

Lebenspraktischer Bereich

Bei vielen Alltagssituationen, wie Ankleiden, Toilettengang, Körperpflege, wird jedes Kind in seiner Selbständigkeit gefördert und unterstützt. Auch die Übernahme verschiedener Aufgaben für die gesamte Gruppe, wie Aufräumen, Tische für das Mittagessen decken, Pflanzen gießen, Vogelhäuschen im Garten füllen, Laub zusammenrechen, usw., helfen den Kindern immer mehr selbständig zu werden und Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft zu tragen. Ihrer natürlichen Lebensfreude am eigenen Tun und Handeln wird dadurch Raum gegeben und das Selbstbewusstsein gestärkt.